PbI Institut
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Der Umgang mit Egozentrikern

Neunmaldrei

Ein Alphabet im Verhalten

Mit menschlichemVerhalten tun wir uns zumeist schwer, es zu verstehen und einzuordnen. Dies gilt sowohl für unser eigenes Verhalten wie auch fúr das unserer Mitmenschen. Wir wissen viel zu wenig darüber.

Das liegt nicht daran, dass es schwer zu verstehen ist. Wir finden nur nicht den Einstieg, wie wir es lernen können wie wir das ABC oder das Einmaleins gelernt haben Diesen Einstieg bietet Neunmaldrei. Es besteht aus den neun Symbolen EINS bis NEUN und jeweils den drei Entwicklungsstufen gestört, unbalanced und balanced. Balanced ist dabei das gesunde Gleichgewicht im Denken, Fühlen und Handeln.

So wie viele Menschen das ABC mit den Buchstaben a bis z zum Lesen und Schreiben gelernt haben oder mit dem Einmaleins mit seinen Zahlen von 0 bis 9 rechnen, können wir auch mit Neunmaldrei menschliches Verhalten verstehen: Das eigene und das der Mitmenschen. Für jedes der nachfolgenden Symbole EINS bis NEUN braucht man nur 2 Minuten. Probieren Sie es einfach aus!

Die neun Symbole von Neunmaldrei

EINS – Prinzipientreue Perfektionisten
ZWEI – Liebesorientierte Helfer
DREI – Imageorientierte Selbstdarsteller
VIER – Identitätssuchende Individualisten
FÜNF – Erkenntnisorientierte Denker
SECHS – Sicherheitsorientierte Traditionalisten
SIEBEN – Lebenslustige Lebenskünstler
ACHT – Durchsetzungsstarke Machtmenschen
NEUN – Harmonieorientierte Friedenstifter

EINS – Prinzipientreue Perfektionisten

Repräsentant ist Peter Perfekt. Sein Motto: Ich habe recht!

Peter hat das Handeln unterentwickelt und wird durch sein Denken dominiert. Das Fühlen ist bei ihm weitgehend verdrängt.

Sein Selbstwertgefühl findet er im Anspruch: „Ich bin ein vernünftiger, objektiv denkender Mensch“.

Ursprünge in der Kindheit: Die kleine EINS hat eine negative Einstellung zum Vater oder zur Vaterfigur entwickelt. Der Vater war häufig streng und hat Fehler bestraft. Von klein auf hat die EINS deshalb gelernt, Fehler zu vermeiden und sich zum Musterkind zu entwickeln. Dem Kind wurde die Kindheit ausgetrieben und es musste sich schon sehr früh wie ein Erwachsener benehmen. Häufig musste es schon sehr früh Verantwortung in der Familie übernehmen, weil entweder ein Elternteil fehlte oder als Vorbild für die kleineren Geschwister.

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Perfektionisten: Besserwisser, Rechthaber, Weltverbesserer, Moralapostel, Idealisten, Pedanten, Puritaner, Prinzipienreiter, Ordnungssüchtige, Putzsüchtige, Kritiker, Asketen, Kämpfer für Gerechtigkeit.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/eins-prinzipien.html

ZWEI – Liebesorientierte Helfer

Repräsentant ist Helga Helfer. Ihr Motto: Ich bin hilfsbereit!  

Helga hat das Fühlen überentwickelt. Es dominiert sowohl das Denken wie auch das Handeln.

Ihr Selbstwertgefühl findet sie im Anspruch: „Ich bin ein mitfühlender, liebevoller Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Die Identifikation der kleinen ZWEI mit dem Vater oder einer Vaterfigur ist ambivalent. Seine Aufmerksamkeit und Anerkennung will sie erringen. Dazu hat sie es gelernt, sich in der Familie einzufügen und anderen zu dienen, um so Liebe und Anerkennung zu gewinnen. Manche ZWEIer berichten von einer eher tristen Kindheit, bei der ihnen das Gefühl der Geborgenheit gefehlt habe. Die Anerkennung wichtiger Bezugspersonen musste durch soziales Verhalten erkauft werden. Dazu gehörte, dass sie zärtlich, verständnisvoll und hilfsbereit zu sein hatten und ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen mussten.

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Helfer: Diener, Gastgeber, Intimfreunde, Bemutterungstypen, Scheinheilige, Fürsorgliche, Mitleidende, Anhängliche, Aufdringliche, Selbstlose, Märtyrer, Hypochonder, Samariter, Schmeichler.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/zwei-liebe.html

DREI – Imageorientierte Selbstdarsteller

Repräsentant ist Willi Wichtig. Sein Motto: Ich bin erfolgreich!

Bei Willi ist das Fühlen blockiert und das Handeln ausgeprägt.

Sein Selbstwertgefühl findet er in dem Anspruch: „Ich bin ein bewunderungswürdiger und beneidenswerter Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Die Identifikation der DREI mit der Mutter oder einer Mutterfigur ist positiv. Die Mutter hat mit der kleinen DREI ihr Wunschkind großgezogen, es verhätschelt und mit Aufmerksamkeit und Bewunderung überschüttet. Dabei wurde das Kind überwiegend für gute Leistungen und Erfolge gelobt und belohnt. Beispielsweise war in späteren Jahren die Mutter stolz auf ihr Kind, wenn es im Sport gewonnen hatte oder mit guten Noten aus der Schule kam. Daraus hat die kleine DREI dann abgeleitet: „Ich werde bewundert, wenn ich gewinne oder wenn ich eine gute Leistung vollbringe.“

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Selbstdarsteller: Schauspieler, Narzissten, Eitle, Charmeure, Ehrgeizige, Statusbesessene, Utilitaristen, Selbstdarsteller, Strahlemenschen, Karrieristen, Siegertypen, Angeber.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/drei-image.html

VIER – Identitätssuchende Individualisten

Repräsentant ist Petra Pfau. Ihr Motto: Ich bin besonders!

Bei Petra ist das Fühlen und das Handeln unterentwickelt. Beide werden durch das Denken dominiert.

Ihr Selbstwertgefühl findet sie in dem Anspruch: „Ich bin ein sensibler, intuitiver und einzigartiger Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Die VIER weist eine negative Haltung zu den Eltern auf. Sehr oft hing das mit einem schmerzhaften Verlusterlebnis zusammen. Dieser Verlust kann real gewesen sein (Tod eines Elternteils; uneheliche Geburt; Scheidung; Umzug und Entwurzelung; ein Elternteil kommt oder geht; ein anderes Kind wird geboren oder vorgezogen etc.) oder er wurde nur emotional empfunden. Positive Rollenmodelle haben zum Teil gefehlt. So hat sich das Kind auf der Suche nach Identität notgedrungen seiner eigenen Innenwelt zugewandt. Weil die ursprüngliche Liebesquelle fehlte oder zu schwach war, mussten in der Phantasie neue Liebesquellen geschaffen werden.

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Individualisten: Künstler, Romantiker, Individualisten, Depressive, Ästheten, Aristokraten, Bohemien, Kreative, Träumer.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/vier-identitaet.html

FÜNF – Erkenntnisorientierte Denker

Repräsentant ist David Denk. Sein Motto: Ich blicke durch!  

Bei David ist das Denken überentwickelt und dominiert sowohl das Fühlen wie auch das Handeln.

Sein Selbstwertgefühl findet er in dem Anspruch: „Ich bin ein intelligenter, wahrnehmungsfähiger Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Menschen vom Muster FÜNF haben eine ambivalente Einstellung zu beiden Elternteilen. Manchmal hatten sie psychisch oder physisch zudringliche Eltern oder sie sind in großer Enge aufgewachsen. Ihre Innenwelt war der einzige Freiraum, in dem sie sich ungestört bewegen konnten. Oder aber sie haben als Kind wenig Zuneigung und Nähe verspürt. Dabei haben sie die Erfahrung gemacht, dass die Umwelt bedrohlich und voller Gefahren ist. Als Kind durften sie nicht stören und versuchten ihr Überleben dadurch zu organisieren, dass sie alles mitbekamen. Sie fürchteten, von anderen Menschen beherrscht zu werden und haben sich angewöhnt, ihre Umgebung aufmerksam zu beobachten, um kommende Ereignisse vorauszusehen und schützende Präventivmaßnahmen zu ergreifen.

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Denker: Denker, Beobachter, Asketen, Analytiker, Experten, Exzentriker, Problemlöser, Wissenschaftler, Gelehrte, Theoretiker, Eigenbrötler, Spezialisten, Forscher.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/fuenf-erkenntnis.html

SECHS – Sicherheitsorientierte Traditionalisten

Repräsentant ist Tobias Treu. Sein Motto: Ich bin zuverlässig!

Bei Tobias ist das Denken blockiert, was zu einem schwachen Selbstbewusstsein und zu unkontrollierten Ängsten führt.

Sein Selbstwertgefühl findet er in dem Anspruch: „Ich bin ein liebenswerter, verlässlicher Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Sehr früh schon macht die kleine SECHS die Erfahrung, dass die Welt gefährlich ist und sie immer auf der Hut sein muss. Sie merkt, dass sie selbst nicht genügend innere Stärke besitzt, um mit den Gefahren fertig zu werden. Deshalb sucht sie sich die notwendige Sicherheit außerhalb. Sie identifiziert sich mit dem Vater oder einer Vaterfigur wie dem Großvater oder einem Lehrer. Sie versucht, dieser Vaterfigur auf jede Weise zu gefallen und gefügig zu sein, um sich sicher zu fühlen. Sie vermeidet Fehlverhalten und befolgt die häuslichen Regeln.

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Traditionalisten: Zuverlässige, Zweifler, Loyale, Ambivalente, Traditionalisten, Kumpel, Fundamentalisten, Sicherheitsbedürftige, Störenfriede, Rebellen, Querulanten, Pessimisten, Miesepeter, Skeptiker, Autoritätsgläubige, Verunsicherte, notorische Verlierer, Entscheidungsschwache, Konfliktscheue, Quertreiber, Furchtsame, Angsthasen, Angstbeißer.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/sechs-sicherheitt.html

SIEBEN – Lebenslustige Lebenskünstler

Repräsentant ist Rudi Rastlos. Sein Motto: Ich bin glücklich!

Bei Rudi ist das Denken und das Fühlen unterentwickelt und beide werden vom Handeln dominiert.

Sein Selbstwertgefühl findet er in dem Anspruch: „Ich bin ein glücklicher und leidenschaftlicher Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Menschen mit Muster SIEBEN haben häufig in ihrer Kindheit eine Mangelsituation wie Armut, Krieg oder eine lange Krankheit erlebt oder einen Trennungsschmerz erlitten wie beispielsweise den Verlust der Eltern. Sie berichten oft von einer negativen Beziehung zu ihrer Mutter oder der Mutterfigur. Sie konnten nicht das Gefühl der Geborgenheit entwickeln, wie es in intakten Familien erlebt wird. Als Kompensation für die entgangene Fürsorge haben sie gelernt, sich ihre Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Die Jagd nach dem Glück wird so zum Ersatz für entgangene Mutterliebe.

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Lebenskünstler: Trendsetter, Unersättliche, Enthusiasten, Tausendsassas, Entertainer, Optimisten, Frohnaturen, Märchenerzähler, Lebenslustige, Multitalente, Exzessive, Hyperaktive, Epikureer, Hedonisten.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/sieben-lust.html
ACHT – Durchsetzungsstarke Machtmenschen

Repräsentant ist Max Mächtig. Sein Motto: Ich bin stark!

Bei Max ist das Handeln überentwickelt und dominiert sowohl das Denken wie auch das Fühlen.

Sein Selbstwertgefühl findet er in dem Anspruch: „Ich bin ein starker und selbstbewusster Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Die ACHT hat eine ambivalente Einstellung zur Mutter oder Mutterfigur. Ihr wichtigster Erfolgsfaktor war ihr Erfolg bei der Durchsetzung ihres Willens gegenüber der Mutter. Als Kind hat die ACHT vielleicht erlebt, dass sie unterdrückt und herumgestoßen wurde. Vielleicht ist sie in einer Gegend aufgewachsen, in der sie es sich nicht leisten konnte, Schwäche zu zeigen, beispielsweise in einem Armenviertel. Oder ihre Eltern haben Stärke belohnt. So hat sie ihre Philosophie entwickelt: „Lass dir nichts gefallen! Schlage zurück! Zeige den anderen, wer das Sagen hat!“

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Machtmenschen: Revierbesitzer, Diktatoren, Patriarchen, Abenteurer, Unternehmer, Brummbären, Kämpfer, Grobiane.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/acht-macht.html

NEUN – Harmonieorientierte Friedenstifter

Repräsentant ist Rita Ruhe. Ihr Motto: Ich bin zufrieden!

Bei Rita ist das Handeln blockiert. Dies bedeutet, dass ihre Fähigkeit zum angemessenen Handeln durch Passivität und Entscheidungsschwäche stark eingeschränkt ist.

Ihr Selbstwertgefühl findet sie in dem Anspruch: „Ich bin ein friedliebender und unbekümmerter Mensch!“

Ursprünge in der Kindheit: Als Kind hat sich die NEUN mit ihrem Vater und ihrer Mutter identifiziert. Ihre emotionalen Bedürfnisse sind eben durch diese Identifikation so vollständig erfüllt worden, dass sie keinen Drang verspürte, sich von ihren Eltern zu unterscheiden. Typisch ist eine idyllische und glückliche Kindheit in den Jahren, als sich ihre Persönlichkeit formte, also in den ersten zwei bis vier Jahren. Später mag es dann auch Schicksalsschläge gegeben haben, aber da war die Persönlichkeit schon ausgebildet. Manche NEUNer berichten, dass sie ignoriert oder zurückgewiesen wurden, wenn sie eine eigene Meinung äußerten. Andere befanden sich als Kinder in schwierigen familiären Situationen, in denen sie zwischen den Fronten balancieren und ausgleichen mussten, um nicht zwischen die Mühlsteine zu geraten. Wieder andere sind so verwöhnt worden, dass sie bereits in früher Kindheit träge und bequem geworden sind.

Die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Friedenstifter: Friedliebende, Integratoren, Vermittler, Schiedsrichter, Passive, Fatalisten, Resignierte, Harmoniesüchtige, Tagträumer.

Mehr finden Sie unter https://www.pbi-institut.org/content/pbi/neun-harmonie.html